Über das Projekt
Objekte die Bedeutung erlangen, tragen einzigartige Geschichten mit sich, welche vergangene Erinnerungen bewahren, Ideen und Werte symbolisieren und helfen, uns zu definieren und zu präsentieren. Gleichzeitig können dieselben Objekte sehr unterschiedliche Bedeutungen für andere mit sich führen. Das Projekt „Sharing Stories. Dinge sprechen“ untersucht den Ort, an welchem sich unterschiedliche Erzählungen über ein- und dasselbe Objekt begegnen und miteinander in Verhandlung treten.
Zwischen 2015 und 2017 hat das Projekt „Sharing Stories. Dinge Sprechen“ unterschiedliche Menschen eingeladen, ein Objekt zu bringen, das jeweils von Bedeutung für sie ist und in einer der zehn Pop-up Stationen in Wien die Geschichte des Objekts zu erzählen.
Ausgehend von einem für das Projekt eigens entwickelten offenen Interviewformat entstanden 150 persönliche, reichhaltige und spannende Geschichten. Von einfachen Alltagsdingen, wie einem Schlüssel oder einer Halskette, bis zu besonderen oder seltenen Objekten, wie der Schachtel eines verlorenen Films oder einer Ritual-Maske. Die BesitzerInnen der Dinge teilten Geschichten von Liebe und Freundschaft, Verlust und Sehnsucht, Zugehörigkeit und Fremdheit, von Glaube, Leidenschaft, Reisen und Abenteuer, Migration, Assimilation, Terror und Hoffnung.
Während der gesamten Projektdauer wurden Fotos der Gegenstände und Zusammenfassungen ihrer Geschichten regelmäßig auf die Homepage des Weltmuseums Wien hochgeladen, um ein für alle zugängliches Archiv aufzubauen. Nun, da das Archiv wiedereröffnet wurde, ist die Öffentlichkeit einmal mehr eingeladen, diese Objekte anzuschauen, ihre Geschichten zu lesen und die eigene Perspektive auf diese Objekte beizusteuern. Vielfältige Perspektiven auf ein- und dasselbe Objekt können unser Verständnis darüber erweitern, wie wir uns auf unsere Objekte und aufeinander beziehen.
Projektgeschichte
Ende 2014 wurden der Künstler Tal Adler und die Historikerin und Kunstvermittlerin Karin Schneider vom Weltmuseum Wien eingeladen in einem neuen Projekt teilzunehmen, das sich das Museum als mobiles Out-Reach-Projekt während der Schließzeit des Museums vorstellte. Gemeinsam mit dem Kollaborationspartner des Museums, der Brunnenpassage Wien und den Kuratorinnen des Museums Claudia Augustat und Jani Kuhnt-Saptodewo entwickelte sich „Sharing Stories. Dinge Sprechen“ rund um das künstlerische Konzept von Tal Adler zu einer einzigartigen interdisziplinären Form der Zusammenarbeit. Geleitet wurde das Projekt von Bianca Figl aus dem Bereich „Kulturvermittlung“ des Weltmuseum Wien.
Laufzeit
April 2015 bis Oktober 2017
Kontakt
info@weltmuseumwien.at