Balero von Steven Engelsman

Interview mit Lisa ZaludBrunnenpassage08.05.2015
„Als Sammler bin ich ein Sammler von Ideen und Geschichten und schönen Erkenntnissen.“

 

Der Balero ist ein mexikanisches Geschicklichkeitsspiel. Die Herausforderung liegt darin der Holzfigur mit einer gekonnten Bewegung des Armes den Sombrero auf den Kopf zu setzen. In seiner Zeit als Museumsdirektor hat sich der Bolero für Steven Engelsman zu einem symbolhaften Gegenstand entwickelt. Nun schon seit zwanzig Jahren verwendet er das Spiel vor beruflichen Treffen aller Art und erklärt den TeilnehmerInnen den zukunftsweisenden Ausgang. Schafft er es bei den ersten drei Versuchen wird es ein gutes Treffen. Scheitert er, handelt es sich womöglich um ein weniger erfolgreiches. Zum Glück hat es aber immer bei den ersten Versuchen geklappt. Steven gefällt diese „kindische, verspielte Art“, die der Balero vermittelt.

Gekauft hat er ihn 1975 auf einer für ihn sehr eindrucksvollen Reise nach Mexiko. Es war seine erste Fernreise, die er 1975 nach seinem Studium gemeinsam mit seiner Frau antrat. Auf einem Markt in Xochimilco lernte er das Spiel kennen, aber er schaffte es zunächst nicht den Sombrero auf den Stab zu setzen.  Als er aber kurz darauf für zwei Tage krank wurde nutzte er die Zeit zu üben. Üblicherweise sind das zwei verlorene Tage, aber für ihn waren es rückblickend zwei sehr wertvolle, da er etwas gelernt hat an dem er nun sein ganzes Leben Spaß hat.

Er ist zwar Museumsdirektor aber, wie er sagt, kein großer Liebhaber und Sammler von Objekten. Ihm sind schöne Geschichten und Ideen oder ein Theorem von Pythagoras, Menelaos oder Thales lieber. Eine Begeisterung für Objekte kommt aber dann auf wenn er die zugehörige Geschichte erzählt bekommt. Die vergisst er dann aber auch nicht mehr...

Der Balero ist für Steven ein magisches Objekt mit einer Geschichte, die er auch gerne mit anderen teilt. Und durch jedes neuerliche Erzählen wird sie für ihn noch schöner.

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