Hund von Julia Bruch

Interview mit Oliviu Moiseanu22.08.2016
„Familie ist wichtig. Vor allen wenn man ihren Rückhalt hat – Ich habe Glück das zu haben.“

Unschlüssig darüber welches der vielen bedeutsamen Objekt Julia aus ihrer Wohnung mitbringen sollte, entschied sie sich für den Gegenstand, auf den ihr Blick als Erstes fiel – einen Gummihund. „Die Entscheidung fiel mir schwer“, denn Julia hebt „vieles auf, das mir wichtig ist“.

 

Mehr als 70% der Gegenstände in ihrer Wiener Wohnung haben eine Geschichte, denn der Wert eines Objektes ist für Julia nicht mit Geld zu bemessen. Vielmehr sind es die Gefühle und Erinnerungen, die man damit verbindet. Möchte Julia etwas schenken, bastelt sie lieber selbst etwas, wenn sie Zeit dafür hat. „Gerade heute muss man die Zeit bedenken. Wenn es Stress macht ein Geschenk zu basteln, ist es vielleicht besser, es gar nicht weiterzugeben. Die Qualität ist wichtig.“

In unserer heutigen Überflussgesellschaft ist Anhäufung oft ein Problem. Julia denkt Menschen müssten lernen Dinge wieder mehr wertzuschätzen und sich die Zeit nehmen, „sich tiefer mit einer Sache zu beschäftigen”.

 

Den kleinen Spielzeughund fand sie in ihrem zweiten Zuhause in Spitz an der Donau, als sie ihrer Mutter beim Aufräumen des Dachbodens half. Julias Mutter hatte den quietschenden Hund selbst für ihre damals fünfjährige Tochter gekauft. Er war eine von Julias ersten Spielsachen. Später verschwand er und wurde erst nach Jahrzehnten zwischen Koffern und Kisten wiederentdeckt. Julia kann sich selbst kaum noch an diese Zeit erinnern, aber „das Besondere war die Freude meiner Mutter, als sie ihn mir gegeben hat.“ Julia hat in Wien mehrere Gegenstände, die sie an Familienmitglieder und an Spitz erinnern.

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