Anhänger von Jennifer Vogtmann
„Inmitten all der Dinge auf dem Dachboden habe ich den Anhänger gefunden; er war mein Schatz und mein Talisman als Detektivin, die ich damals als Kind war.“
Das mitgebrachte Ding ist ein Anhänger den Jennifer hat, seit sie sieben oder acht Jahre alt war. Damals ist die Familie in das Haus umgezogen, das einem bekannten Opernsängers gehört hatte, dem Christian Bösch von dem manche sagen, dass er der beste Papageno überhaupt ist. Christian Bösch ist nach Chile ausgewandert und hat sein Haus vermietet. Und auf diesem Haus gab es einen Dachboden auf dem noch alles mögliche Zeug von ihm gelagert war, so dicht, dass man zwischen den Dingen die dort standen Gänge bilden konnte. Dieser Dachboden war Jennifers totales Spieleparadies, sie hatte dort ihr „Detektivbüro“. In Mitten all der Dinge auf dem Dachboden hat sie den Anhänger gefunden, der war ihr Schatz und ihr Talisman als Detektivin; seit dieser Zeit ist er ihr Begleiter – ein magisches und mythisches Objekt, das besondere und bestärkende Fähigkeiten hat. Jennifer hat es viele, viele Jahre lang getragen. Als sie als Sozialpädagogin mit Kindern zu arbeiten begann, da waren die Kinder total fasziniert wie der Anhänger leuchtet wenn sich das Licht in ihm spiegelt. Die Kinder haben sie immer wieder darauf angesprochen und Jennifer hat die fantastischsten Geschichten drum herum erfunden – so wie sie es selbst als Kind gemacht hat und so wie ihre Mutter ihr Geschichten erzählt hat – das Arbeiten mit Geschichten wurde Teil ihrer beruflichen Arbeit. Einmal war Jennifer mit einer Gruppe von Jugendlichen bei einer Ferienaktion in Italien; beim Eisessen bemerkte sie, dass eine Kugel rausgefallen ist; die Jugendlichen haben eine Stunde lang mit ihr nach der Kugel gesucht und natürlichen haben sie diese nicht gefunden; für Jennifer war das wirklich schrecklich und seit dem trägt sie den Anhänger auch nicht mehr; er ist aber an einem besonderen Platz in der Wohnung aufbewahrt.
Als sie als Kind den Anhänger genommen hatte war ihr zunächst nicht bewusst, dass das ja eigentlich wem anderen gehört und dann, kurze Zeit später, war es ihr peinlich etwas gestohlen zu haben und so hat sie sich nie getraut nachzufragen, obwohl Christian Bösch eine Zeit lang noch immer wieder in der Nähe war. Heute denkt sie sich, dass die Sachen sicher schon lange am Dachboden eingelagert waren und er sie nicht vermisst.