7-armige Menorah (Kerzenleuchter)

Interview mit Karin Schneider19.09.2016
„Diese Menorah, einen siebenarmigen Leuchter, habe ich von meiner Pilgerreise nach Israel mitgebracht. Dort habe ich einen Kibbuz in der Nähe des Sees Genezareth besucht, da begegnete ich einem Herrn und es stellte sich heraus, dass ich ihn kannte, dass er mit mir in Wien in die Schule gegangen war.“

 

 

Diese Menorah, einen siebenarmigen Leuchter, hat Helmut 1990 von seiner Pilgerreise nach Israel mitgebracht; er hat dort einen Kibbuz in der Nähe des Sees Genezareth besucht, da kam ein Herr heraus und es stellte sich heraus, dass er ihn kannte, dass er mit ihm in die Schule gegangen war; als die beiden in der ersten Klasse Gymnasium waren, ist er ausgewiesen worden, weil er Jude war; beide haben sich erkannt und sich über das Wiedersehen gefreut weil sie auch als Kinder gut miteinander ausgekommen sind. Helmut denkt während er von dieser Wiederbegegnung in Israel erzählt, darüber nach, dass das alles langsam und schleichend vor sich ging, dass die Juden gegangen sind, dass sie vertrieben wurden; als Kind, meint Helmut habe er nicht gewusst warum die jüdischen Mitschüler plötzlich nicht mehr da waren und er hätte sich als Kind auch nicht zu fragen getraut – unmittelbar nach dem Krieg wäre dann das Leben so schwer gewesen, dass es für ihn auch nicht wirklich zentral war darüber nachzudenken aber mit der Zeit wurde ihm klar, dass es nicht so gut war, was da passiert ist;. Kontakt hatten die beiden ehemaligen Klassenkameraden jedenfalls nicht gehabt die ganzen Jahre, und als Kinder war das nicht möglich. Den siebenarmigen Leuchter jedenfalls hat der ehemalige Klassenkamerad als Andenken geschenkt; die Möglichkeit, dass Helmut ihn treffen hätte können hat er jedenfalls nie in Erwägung gezogen. Nach dieser Reise war er noch einige Male in Israel, die Beziehung zu seinem Schulkollegen habe er aber nicht weiter geführt.

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