Di, 3.12.

19 Uhr

Das Archiv der k. u. k. Kriegsmarine im Kriegsarchiv Wien

Vortrag von Harald Fiedler

Lesung
90 Min.
Teilnahme: frei (gültiges Museumsticket erforderlich)
Im Rahmen des vom BMKÖS geförderten Projekts zu postkolonialer Provenienzforschung an Museen

Mit einem historischen Dokumentenschatz, der sich über ein halbes Jahrtausend an militärgeschichtlichen Quellen erstreckt, zählt das Kriegsarchiv in Wien zu den größten historischen Militärarchiven der Welt. Darin nimmt der etwas mehr als ein Jahrhundert fassende Bestand der ehemaligen k. u. k. Kriegsmarine einen kleineren, dafür aber nicht minder interessanten Teil ein. Von Österreichs Anfängen als Seemacht, als das Kaiserreich im Zuge des Friedens von Campo Formio 1798 einen Großteil der venezianischen Besitzungen mit deren Flotte „erbte“, bis über Revolution von 1848/49 führte ein steiniger Weg zum Entstehen einer der größten Flotten der Welt. Diese wirkte selbst im langsamen Niedergang der Habsburgermonarchie in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts als Aushängeschild, wenn man auf Expeditionsfahrten auf der ganzen Welt Flagge zeigte, um schließlich mit dem Knall des Weltkriegs mit einem Mal zu verschwinden. Um aus diesen bewegten Zeiten Geschichten erzählen zu können oder vielschichtige Forschungen anzustrengen, bedarf es der sorgsamen Auswahl aus einem über sieben Kilometer zählenden Aktenberg.

Bei diesem Vortrag werden an Beispielen von digitalisierten, exemplarischen Stücken nicht nur Einblicke offeriert, sondern auch das Rüstzeug für eigene Forschungen an die Hand gegeben. Der Bogen spannt sich dabei von den Unterlagen der höchsten Seebehörden über verschiedene Arten von Schiffsplänen bis hin zu Personaldokumenten. Wie sucht man beispielsweise nach möglichen Vorfahren? In welcher Quantität bzw. Qualität liegen diese Unterlagen vor und was kann ich aus diesen Quellen für Erkenntnisse gewinnen? Was findet man in der reichhaltigen Marineschiffsplansammlung? Wie gestaltet sich ein Forschungstag im Österreichischen Staatsarchiv und welche Voraussetzungen sind dafür notwendig? An ausgewählten Beispielen werden diese Fragen miteinander verknüpft und mit entsprechenden Dokumenten die passenden Antworten gegeben. Nach dem Vortrag wird ausreichend Zeit zur individuellen Fragebeantwortung eingeräumt.

Harald Fiedler wurde 1980 in Wien geboren. Er studierte dort Geschichte mit den Schwerpunkten der Habsburgischen und Österreichischen Geschichte ab 1848. Für seine Dissertation Die politischen Folgekosten der Genfer Sanierung 1924–1926 erhielt er 2018 den Leopold-Kunschak-Wissenschaftspreis. Er ist derzeit u.a. Referent für den Bestand der k. u. k. Kriegsmarine im Österreichischen Staatsarchiv/Kriegsarchiv mit wissenschaftlichen Arbeiten und Vorträgen über die Österreichische Kriegsmarine bzw. die Österreichische Geschichte vom 18. Jahrhundert bis zum Ende der Ersten Republik.

Dauer: 90 Min.
Für die Teilnahme an der Veranstaltung benötigen alle Gäste ein gültiges Museumsticket (bzw. eine Jahreskarte, eine KHMembership oder eine Mitgliedschaft bei den Weltmuseum Wien Friends).
Anmeldung online (begrenzte Teilnehmer*innenanzahl)
Treffpunkt: WMW Forum

Keramik aus einem Grabfeld, gesammelt von Adolf Nobl in Peru, 1897 inventarisiert. Inv. Nr. 58.335 © KHM-Museumsverband, Weltmuseum Wien
Lesung
90 Min.
Teilnahme: frei (gültiges Museumsticket erforderlich)

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