Standort

Derzeit nicht ausgestellt.

Die Figur zeigt einen Drachen mit gewundenem Leib, den Kopf nach oben gereckt, sein Maul weit aufgesperrt und die Zunge herausgestreckt, als würde er brüllen. Kraftvoll hält er mit den langen Klauen seines linken Vorderbeins eine Kristallkugel umschlossen, während er sich mit den anderen Beinen am Boden festzukrallen scheint. Vom Nacken bis zum Schwanz stehen ihm spitze Zacken vom Rücken, den Körper zieren Schuppen, Hörner und Bart sind weit nach hinten gezogen. Wie den beiden Gussmarken „Gyōnen rokujūkyūsai“ / „Tounsai chū“ (Im Alter von 69 Jahren / gegossen vom Künstler Toun) am Bodenteil des schlangenartig geschuppten Bauches zu entnehmen ist, stammt die Arbeit aus den späten Lebensjahren eines gereiften Künstlers. Kimura Toun, ein Metallgießer aus der späten Edo-Periode, stammte aus der heutigen Präfektur Iwate im Nordosten Japans. Er wurde von Murata Seimin I. adoptiert und arbeitete ab 1829 unter dem Namen Seimin II. Nachdem aber mit Beginn der Ära Tenpō in den frühen 1830er Jahren Muratas leiblicher Sohn diesem als Seimin III. nachgefolgt war, nahm er wieder den Namen Kimura Toun an. Als Glücksbringer waren Drachen mit Kristallkugeln ein sehr beliebtes Motiv für Zierfiguren. Dass gerade Kimura Toun in dem Ruf stand, die vorzüglichsten Drachenfiguren zu schaffen, liegt wohl in deren detaillierter Darstellung und großer Ausdrucksstärke begründet, wie sie auch am vorliegenden Werk offenbar werden. (HK)

Objektdaten

Inv. Nr.

34653

Sammlungsbereich

Ostasien

Sammler/in

Heinrich von Siebold (1852 St. Martin/Boppard - 1908 Schloss Freudenstein/Bozen) - GND

Datierung

Edo-Periode (1600–1868), vor 1882

Geographie

Ostasien/Japan

Material/Technik

Bronze, Silber, Kugel aus Bergkristall

Signatur

行年六十九歳 / 渡雲齋鋳 Gyōnen rokujūkyūsai / Tounsai chū (Im Alter von 69 Jahren / gegossen vom Künstler Toun)

Kulturpatenschaft

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