Standort
Bambusschwerter (shinai) wurden für das Schwertkampftraining genutzt und sie bestehen aus vier gespaltenen Bambusstämmen, die an den Spitzen, in der Mitte und am Griff mit Hirsch- oder anderem Leder umwickelt zusammengehalten werden. Ursprünglich als fukuro-shinai bezeichnet, dürfte diese Konstruktion für das Training der shinkage-Schule entworfen worden sein, die solche shinai von der Momoyama-Periode (1568–1600) bis in die frühe Meiji-Periode nutzte. Im Gegensatz zu den zuvor verwendeten Holzschwertern (bokutō) konnte mit den Schwertern aus Bambus das Verletzungsrisiko beim Training reduziert werden. Es wird angenommen, dass shinai deshalb auch von anderen Schulen übernommen wurden. Vor allem in der späten Edo-Periode für das kendō-Training in vielen Schulen genutzt, wurden sie zusammen mit Kopfschutz, Brustpanzer und Handschutz weiterentwickelt. Das shinai gehört im kendō, das sich ab der Meiji-Periode (1868–1912) als moderne Sportart etabliert hat, zu einem der primären Ausrüstungsgegenstände. Die anfangs weicheren, aus acht Bambusstreifen gebundenen shinai – auch als hachiwari-dake bezeichnet – wurden später aus vier Bambusstreifen gefertigt, um den Herstellungsprozess zu vereinfachen. Das tsuba (Stichblatt) besteht aus mehreren Schichten gehärteten Leders. (TI)
Object data
32591
Heinrich von Siebold (1852 St. Martin/Boppard - 1908 Schloss Freudenstein/Bozen) - GND
Bambus, Leder, Tierhaut