Andersrum

Die insgesamt achtundvierzig-seitige Graphic Novel zeichnet einen imaginären Spaziergang durch dreizehn Schausäle des Museums nach. In jedem Saal trifft man ein Exponat oder eine Gruppe von Objekten, welche die Leser*innen oder Besucher*innen für die Dauer einer drei bis fünf Seiten lange Episode in verschiedene Welten entführen. Die Geschichten verlaufen nicht anhand der offiziellen Objektbeschreibungen; durch ihren fiktionalen Charakter eröffnen sie vielmehr eine alternative Dimension zu diesen. Trotz des literarischen Zugangs, ging jeder neuen Erzählung eine intensive Forschungstätigkeit in Zusammenarbeit mit den Kurator*innen der verschiedenen Sammlungsbereiche voraus. Neben der fachlichen Konsultation, Recherche der empfohlenen Literatur und Depotbesuchen trugen die persönlichen Gespräche mit den Kurator*innen durch deren unterschiedliche epistemische und persönliche Zugänge unschätzbar viel dazu bei, dass sich um jedes Objekt herum Themenkomplexe abzeichneten, welche über den Forschungsstand hinaus in das unabgeschlossene, subjektive Terrain reichen.

Jede Comic-Episode ist eine eigenständige Story, welche ein Motiv oder eine Fragestellung der zeitgenössischen Kulturanthropologie aufgreift: Themen wie Sammlungspraxis, Restitution, Tourismus aber auch private Kunsterfahrung, Kitsch und Nostalgie.

Finanziert wurde das Projekt von der Initiative kültüřgemma!, gefördert von der Stadt Wien. Die Druckkosten einer Auflage von viertausend Stück wurden vom Weltmuseum Wien getragen, darüber hinaus wurde der Autorin ein eigenes Atelier in den Räumlichkeiten des Weltmuseums Wien zur Verfügung gestellt.