Über die Ausstellung
Belgischer Kolonialismus im späten 19. Jahrhundert und 20. Jahrhundert.
Österreichischer Antisemitismus im 20. Jahrhundert.
Turbo-Nationalismus im ehemaligen Jugoslawien seit den 1990er Jahren.
Diese drei historischen Stränge von Gewalt und Vernichtung erzwangen und stützten einen Prozess des Vergessens, der bis heute eine Aufarbeitung der durch sie verursachten Genozide verhindert. Heute droht eine
unfreiwillige bzw. ausgeübte Amnesie all das zu zerstören, was bereits in Hinblick auf ein mögliches Zusammenleben erreicht wurde.
Wir kehren zu diesen traumatischen Ereignissen der Geschichte sowie der jüngsten Vergangenheit mit ihrer zerstörerischen Wirkung auf Gemeinschaften und Völker, Staaten und Territorien zurück und stellen sie einem System von Interventionen gegenüber. Die nach Gräueltaten zurückbleibenden Narben sind zwar oft versteckt und ausgelöscht, lassen sich aber durch künstlerische, wissenschaftliche und politische Reflexionen
zurückholen.
Drei europäische Regionen, ihre Geschichten und ihre gegenwärtigen Erfahrungen der kollektiven Amnesie in Bezug auf traumatische Vergangenheiten stehen im kritischen Fokus der Ausstellung. Die gezeigten Positionen sind Interventionen an Gegenwart und Zukunft und bilden Gegenerzählungen gegen das Vergessen.
Stories of Traumatic Pasts ist das Ergebnis des FWF Forschungsprojekts (AR 439) Genealogie der Amnesie an der Akademie der bildenden Künste. Mehr Infos zum Forschungsprojekt finden Sie hier.
Teilnehmende Künstler*innen
Elisabeth Bakambamba Tambwe
Lana Čmajčanin
Bojan Djordjev
Dani Gal
Siniša Ilić
Adela Jušić
Martin Krenn
Monique Mbeka Phoba
Nicolas Pommier
Anja Salomonowitz
Joëlle Sambi Nzeba
Arye Wachsmuth
Valerie Wolf Gang
Poster und Arbeiten entwickelt von Student*innen der Akademie der Bildenden Künste Wien (Workshop mit Arye Wachsmuth)
Negra Bernhard
Henrie Dennis
Iklim Doğan
Robert Jolly
Lars* Kollros
Shaya Safaisini
Hiba Shammout
Sophie Anna Stadler
Pia S. Weissinger
Ondrej Zoricak
Täglich (außer Montag)
10 bis 18 Uhr
Dienstag
10 bis 21 Uhr
Neue Hofburg, Heldenplatz
1010 Wien