Penacho. Pracht & Passion
Der altmexikanische Federkopfschmuck in Wien
15. November 2012 bis 2. November 2014Steht der Federkopfschmuck tatsächlich in Verbindung mit dem legendären Aztekenfürsten Moctezuma, wie dies in Mexiko noch heute gerne behauptet wird? War er der Kopfschmuck eines Hohepriesters bei rituellen Handlungen? Wie und durch wen kam er wirklich nach Österreich? Dies sind nur einige von vielen Fragen, Mythen und Legenden, die sich um das kostbare Artefakt ranken.
Tatsache ist: Nach dem Tod des Tiroler Landesfürsten Erzherzog Ferdinand II., 1596, wurde ein Inventar seiner Rüst-, Kunst- und Wunderkammern in Schloss Ambras angelegt. Darin ist der Kopfschmuck erstmals als „[…] ain mörischer Huet […]“ erwähnt. Später, am Beginn des 19. Jahrhunderts, gelangte er zusammen mit anderen Gegenständen der Ambraser Sammlung nach Wien.
Im Rahmen einer Kooperation zwischen Mexiko und Österreich wurde der Federkopfschmuck in den vergangenen Jahren mit hohem Aufwand gereinigt und konserviert. Durch diese Maßnahmen kommt nun seine in Grün- und Blautönen irisierende Pracht, die der Verarbeitung von Quetzalfedern und mehr als tausend Goldblättchen zu verdanken ist, beeindruckend zur Geltung.
Neben dem Penacho, dem heute als letztem erhaltenen Beispiel seiner Art besondere Bedeutung beigemessen wird, verwaltet das Museum noch mehrere andere kostbare mexikanische Federobjekte aus präkolumbischer und frühkolonialer Zeit, darunter ein aztekischer Federschild, ein Federfächer, eine Bischofsinfel, ein Federbild der Madonna mit Kind und eines des heiligen Hieronymus mit dem Löwen in der Wildnis. Die beiden Mosaike sind jeweils aus den vielfärbigen Federn von Quetzal, Kolibri, Ara, Kotinga, Rosalöffler und Flamingo zusammengefügt.
Zum ersten Mal können nun diese Federwerke zusammen mit dem Penacho in einer eigenen Ausstellung bewundert werden.