Über die Ausstellung
Diese (An-)Erkennung des Hybriden sowie der Entwicklung kolonialer Kulturen und Geschichte thematisiert T. Lauw in ihrer fotografischen Arbeit Dunkle Paarung. Durch das Verwenden exotischer Pflanzen, verworren in einem Netzgeflecht, wird das Herrschaftsstreben kolonialer Mächte gegenüber indigener Kulturen kritisch beleuchtet. Die Faszination des Exotischen hat eine lange Geschichte und entwickelte sich aus einem zutiefst hierarchischen Verständnis gegenüber dem „Fremden“ anderer Kontinente und Kulturen. Das Sammeln „exotischer“ Pflanzen gehörte zum Instrument von Kolonialisierungsprozessen und lässt sich selbst als Akt kultureller Aneignung deuten. So formuliert T. Lauw das Aneignen und Auferlegen des Kulturellen als eine prozessuale Entwicklung, deren Spuren und Erinnerungen bis heute und darüber hinaus Identitäten formen.
Durch die raumgreifende Installation der Arbeiten in den Innenräumen der Schausammlung „Ein österreichisches Mosaik Brasiliens“, „Im Schatten des Kolonialismus“, „Sammlerwahn. Ich leide an Museomanie”, „Fasziniert von Indonesien“ und „Südsee: Begegnungen mit dem verlorenen Paradies”, entsteht ein Dialog mit den Objekten, der die Besucher*innen anregt, sich mit der kolonialen Vergangenheit des Hauses auseinanderzusetzen.
Die künstlerische Präsentation ist Teil des Projekts TAKING CARE. Ethnographic and World Cultures Museums as spaces of care, das durch das Programm Kreatives Europa der Europäischen Union kofinanziert wird. In diesem Projekt erforschen 13 Partnermuseen die Verbindungen zwischen ethnografischen Sammlungen und Fragen zur Klimakrise und zum Anthropozän und thematisiert in diesem Zusammenhang die Nachwirkungen des Kolonialismus. So positioniert das Projekt ethnografische und Weltkulturen Museen als Orte, die diesen Problemstellungen partizipativ und kreativ begegnen.
Täglich (außer Montag)
10 bis 18 Uhr
Dienstag
10 bis 21 Uhr
Neue Hofburg, Heldenplatz
1010 Wien