Science Fiction(s)

Wenn es ein Morgen gäbe

30. März 2023 bis 9. Jänner 2024
Mit dem Ausstellungshighlight Science Fiction(s) stellt das Weltmuseum Wien spekulative Erzählungen über die Zukunft vor und blickt mit Installationen, Malerei und Filmen auf verschiedene Zukunftsvorstellungen.

 

Über die Ausstellung

Über die Ausstellung

Wie gestalten wir eine lebenswerte Zukunft mit allen und für alle? Science Fiction(s) präsentiert die Perspektiven derer, die oft aus den Zukunftserzählungen Hollywoods ausgeschlossen sind. Arbeiten von rund zwanzig zeitgenössischen Künstler*innen zeigen unterschiedliche Strategien, Science-Fiction als Werkzeug zur Kritik der Gegenwart, für alternative Zukunftsszenarien, zur Heilung und Dekolonisierung zu verwenden. Eingebettet in das Ausstellungsdesign der Science-Fiction-Filmarchitekten KAWA (aktueller Film: Rubikon) entsteht ein künstlerischer und aktivistischer Kosmos, der mit Malerei, Installationen, Sammlungsobjekten, Filmen und Spielen die Besucher*innen einlädt, in viele unterschiedliche Welten einzutauchen.

Vor dem Hintergrund der drohenden Klimakatastrophe und globalen Verwerfungen fragt die Ausstellung, wie sich Zukunft gestalten lässt. Einen besonderen Fokus legt die Schau auf indigene Stimmen, aus deren Sicht die Eroberung durch Außerirdische und die Apokalypse schon Vergangenheit sind. Die Erzählung der Ausstellung spannt sich über sechs Räume im Weltmuseum Wien und wird durch eine Installation im Theseustempel ergänzt.

Der erste Raum widmet sich einem Rückblick auf Science-Fiction als Erzählung der Eroberung. Mit Werken indigener Künstler*innen aus den USA und Kanada blickt die Ausstellung auf kulturelle Aneignung in der Science-Fiction und darauf, wie indigene Künstler*innen etwa den Film Star Wars nutzen, um die Geschichte ihrer eignen Eroberung zu erzählen.

Mit Videos und Collagen geht der zweite Raum auf Science-Fiction als kreativen Widerstand ein. Indigene Künstler*innen aus Brasilien zeigen, dass ihr Leben nicht der Vergangenheit angehört, sondern dass ihr Kampf gegen Landnahme und ihre Auseinandersetzung mit der Zerstörung ihrer kulturellen Identität eine Zukunft hat. Fiktive Raumfahrtprojekte, die die Reise ins Unbekannte nicht als Eroberung des Weltraums, sondern als gesellschaftliches Experiment erzählen, stehen im Mittelpunkt des dritten Raumes. Hier setzt der erste syrische Kosmonaut, der heute als Geflüchteter in Istanbul lebt, seine Reise auf den Mars fort.

Aktuelle Diskussionen um die Rechte von nicht-menschlichen Wesen und das Verschwinden der Menschheit sind das Thema des vierten und fünften Raums, in denen unter anderem eine Installation mit einem Algentank von Klimakrise und einer postapokalyptischer Welt aus der Sicht der Wasserpflanze berichtet.

Zum Schluss der Ausstellung werden Möglichkeiten zur Gestaltung einer besseren Zukunft aufgezeigt. Indigene Kosmologien sind Leitmotiv für die These, dass eine solche nur möglich ist, wenn sie gemeinsam mit und für alle Wesen dieses Planeten gedacht wird.

Für weitere Informationen um sich einen ersten Eindruck von der Ausstellung zu verschaffen, besuchen Sie gerne unsere speziell eingerichtete Website unter https://sciencefictions.weltmuseum.at/.
 

Website

Für weitere Informationen und um sich einen ersten Eindruck von der Ausstellung zu verschaffen, besuchen Sie gerne unsere speziell für die Ausstellung eingerichtete Webseite.
Hier finden Sie alles Wissenswerte rund um die Ausstellung, eine Übersicht über die Künstler sowie einen Einblick in die Kunstwerke.

sciencefictions.weltmuseumwien.at

Täglich (außer Montag)
10 bis 18 Uhr
Dienstag
10 bis 21 Uhr

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Neue Hofburg, Heldenplatz
1010 Wien

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kulturvermittlung@weltmuseumwien.at
+43 1 534 30 - 5150
(Mo bis Fr 9-13 Uhr)

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Leeroy New in der Säulenhalle

Leeroy New in der Säulenhalle

Ein krebsartiges Wesen hängt in der Säulenhalle und beobachtet die Menschen darunter wie ein neugieriger Außerirdischer. Alimasag (das philippinisches Wort für Krabbe) ist eine Skulptur von Leeroy New. Sie besteht aus Fischreusen, die so arrangiert sind, dass sie wie die Kreaturen aussehen, die mit den Körben gefangen werden sollen.

New begeisterte sich schon als Kind für Science-Fiction. Seine Erfahrung als Produktionsdesigner für Theater und Film ermöglichte es ihm, seine eigene Art von philippinischem Futurismus zu verwirklichen.

Seine Arbeiten sind von verschiedenen Mythen inspiriert, darunter Tambanokano, eine Riesenkrabbe aus Ost-Mindanao, die die Wellen und Gezeiten kontrolliert, und Dã Tràng, ein Jäger aus der vietnamesischen Folklore, der sich in eine Sandkrabbe verwandelte, um eine magische Perle zu suchen, die es ihm erlaubte, mit Tieren zu sprechen.

Durch seine eigene einzigartige Science-Fiction-Sprache, lädt New die Betrachter*innen dazu ein, über alternative Realitäten nachzudenken und ihr Weltbild zu hinterfragen.

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SpaceMosque im Theseustempel

SpaceMosque

Saks Afridi

Im Zusammenhang mit der Ausstellung Science Fiction(s) – Wenn es ein Morgen gäbe präsentiert das Weltmuseum Wien die Arbeit SpaceMosque des pakistanisch-amerikanischen Künstlers Saks Afridi im Theseustempel im Volksgarten. Als Raumschiffminarett schwebt SpaceMosque inmitten des Theseustempels und berichtet von folgender Erzählung:

In der jüngeren Vergangenheit, kurz vor dem Internetzeitalter, tauchte ein Raumschiff über der Erde auf, das jedem Menschen ein Gebet pro Tag erfüllte. Das Schiff erschien in unzähligen Formen, abhängig von den Erwartungen und Neigungen der Menschen: als Kirche, Tempel, Synagoge, Moschee oder Lichtstrahl.

Den ersten Menschen, die es sahen, erschien das Schiff als moscheeähnliche Struktur, weshalb die Medien es „space mosque“ („Weltraummoschee“) tauften. Die erfüllten Gebete konkurrierten miteinander und brachten die Welt so sehr durcheinander, dass viele Menschen dafür beteten, das Raumschiff möge verschwinden.

Anhand der wenigen verbliebenen Artefakte aus der Zeit des Phänomens rekonstruiert Saks Afridi Ereignisse, von denen wir keine Erinnerung mehr haben. Ein LED-Band verkündet: „Ihre Gebete wurden empfangen und werden beantwortet“. Auf Drucken sind Instrumente zu sehen, die Gebete in Algorithmen umwandelten. In der Mitte des Theseustempels schwebt ein Raumschiffminarett, das als 3D-Druck in Zusammenarbeit mit dem Wiener Unternehmen Object Fabrication GmbH entstand.

Hinter der Verschmelzung von islamischer Kunst und Raumschiffdesgin verbirgt sich die Frage, worauf wir unsere Wünsche richten. In der Auseinandersetzung zwischen Maß und Gier, in der Gebete zu einer globalen Währung werden, geht es um die Frage, ob die Welt besser wäre, wenn unsere Gebete in Erfüllung gingen? Würde Moral oder Egoismus überwiegen?

Saks Afridi wurde 1975 in Peshawar, Pakistan, geboren. Er lebt und arbeitet als Künstler und Designer in New York. Afridi stellt Kunstobjekte in verschiedenen Medien her und lässt sich dabei von Sufi-Poesie, Afrofuturismus, südasiatischer Folklore, islamischer Mythologie, Science-Fiction, Architektur und Kalligrafie inspirieren. Er beschreibt seine Arbeiten, in denen er Storytelling mit islamischer Mystik zusammenführt, als „Sci-Fi-Sufismus“.

Öffnungszeiten
Theseustempel

20. April bis 8. Oktober 2023

Täglich 11 bis 18 Uhr

Literaturempfehlungen

Literaturempfehlungen

in Kooperation mit den Büchereien der Stadt Wien

Im Rahmen von Science Fiction(s) erwartet Sie eine Pop-Up-Bücherei beim Family Point in der Säulenhalle des Weltmuseums Wien sowie ein für die Ausstellung zusammengestelltes Bücherangebot in der Hauptbücherei am Urban-Loritz-Platz! Kommen Sie vorbei und schmökern Sie in ausgewählten Science-Fiction Büchern für Kinder und Erwachsene! Ein kostenfreies Angebot in Kooperation mit den Büchereien der Stadt Wien.

Bina Shah, Die Geschichte der schweigenden Frauen, Golkonda Verlag, 2019 (2018)
In der dystopischen Stadt Green City werden Frauen gezwungen mehrere Ehemänner zu haben, um so viele Kinder wie möglich zu zeugen. Die Erzählung folgt der Geschichte einer Gruppe von Frauen, die Wiederstand leisten und sich im Zufluchtsort Panah sammeln.

Yoko Tawada, Sendbo-o-te, konkursbuchverlag, 2019 (2018)
Japan verliert die Verbindung mit der restlichen Welt, die Menschen werden unsterblich und altern trotzdem weiter. Yoshiro und sein Urenkel Mumey leben in dieser post-apokalyptischen Welt.

Mary Shelley, Der letzte Mensch, Reclam, 2021 (1826)
Dieser Klassiker der dystopischen Literatur handelt von einer Pandemie. Lionel Verney flüchtet mit seiner Schwester zunächst nach Griechenland, aber die Krankheit verbreitet sich schnell und hat katastrophale Auswirkungen auf die gesamte Welt. Wie bekämpft man eine weltweite Epidemie?

Dietmar Dath, Niegeschichte, Matthes & Seitz Berlin, 2019
Das Einführungswerk gibt einen Überblickt von den Anfängen utopischer Literatur zur Science-Fiction der Gegenwart.

Hans Peter von Peschke, Invasion der Zukunft, wbg Theiss, 2016
Dieses Buch ist ein medienübergreifender Überblick, Themen und Genres werden in diesem Buch gesammelt und kommentiert.

Ahmed Saadawi, Frankenstein in Bagdad, Assoziation A Verlag, 2019 (2013)
In einem Stadtviertel Bagdads setzt ein Iraker Körperteile nach Selbstmordattentaten neu zusammen, bis der neue Körper eines Tages zum Leben erwacht.

Ahmed Khaled Towfik, Utopia, Lenos Verlag, 2017 (2008)
Die Welt ist in Siedlungen für Arme und Reiche geteilt. Menschenjagd auf Arme ist inzwischen ein Sport, zwei Teenager begeben sich auf die Jagd nach Trophäen.

Ernest Callenbach, Ökotopia, Reclam, 2022 (1975)
Ein amerikanischer Journalist besucht die neue Gesellschaft Ökotopia und beschreibt in einem fiktiven Reisebericht eine neue Gesellschaft. 

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