Digitalisierung und Retrokatalogisierung

Bereits seit 2011 bzw. 2013 werden die historisch wertvollen Bestände der museumseigenen Bibliothekssammlung retrokatalogisiert und digitalisiert. Wertvolle Bestände werden auf diese Weise bewahrt und stehen für wissenschaftliche Recherchen zur Verfügung.

Kontakt
Digitalisierung
Mag. Peter Kloser
peter.kloser@khm.at
+43 1 525 24-3505

Retrokatalogisierung
Heinz Rossi
heinz.rossi@weltmuseumwien.at
+43 1 534 30-5021

Elisabeth Reicher
elisabeth.reicher@weltmuseumwien.at
+43 1 534 30-5022

Retrokatalogisierung

Retrokatalogisierung

Im Zuge der Retrokatalogisierung werden Altbestände im Umfang von ca. 250.000 Katalogkarten –zurückgehend bis ins Jahr 1860 – elektronisch erfasst und in den Online-Bibliothekskatalog integriert. Die Retrokatalogisierung konnte bisher für folgende regionale Bereiche erfolgreich abschlossen werden:

  • Afrika südlich der Sahara
  • Nordafrika, Vorder-, Zentralasien und Sibirien
  • Ostasien: China, Korea, Japan
  • Süd-, Südostasien, Himalayaländer
  • Insulares Südostasien
  • Ozeanien und Australien
  • Nord- und Mittelamerika
  • Südamerika
  • Fotosammlung

Für 2017 und 2018 wurde der Projektplan für die große Abteilung der sogenannten "Loseblätter" (hierbei handelt es sich um ausgewählte Sonderdrucke, historische Museumsführer, Kataloge sowie wertvoller Museumsunterlagen) ausgeweitet. Somit wäre 2018 die Fertigstellung der Digitalerfassung für sämtliche regionale Abteilungen abgeschlossen. Eine Integration der umfangreichen Zeitschriftenbestände soll im Rahmen eines neuen Projektes stattfinden.

Digitalisierung

Digitalisierung

Im Rahmen der Retrokatalogisierung werden ausgewählte Bücher zur Gänze digitalisiert. Wertvolle Bestände werden auf diese Weise bewahrt und stehen für wissenschaftliche Recherchen zur Verfügung.

Als erste Etappe des Projektes wurden die Inventarbände der Bibliothek bearbeitet. Ziel war es, diese sehr ausführlichen Informationen zum Erwerb, zur Geschichte und zur Provenienz jedes Buches digital den Abteilungen zuordnen zu können, wodurch eine lückenlose Sammlungsgeschichte der Bibliothek den wissenschaftlichen MitarbeiterInnen jederzeit zur Verfügung gestellt werden kann. Weitere Etappen sind, besonders oft genützte und seltene Werke vollständig digital zu erschließen. Der auratische Charakter des Originals – 2001 wurde der Bibliothek des Weltmuseums Wien aufgrund ihrer umfangreichen historischen Bestände der Status einer Museumssammlung zuerkannt – bleibt dennoch weiterhin für die BesucherInnen zugänglich. 

Ein besonderes Stück der Digitalisierung stellt das monumentale zweibändige Werk des niederländischen Kolonialbeamten Engelbertus Schröder (1873–1936) dar, das als die ausführlichste Monographie über die indonesische Insel Nias gilt. Es vereint "vor-Ort"-Recherchen, die der Autor von 1904 bis 1909 als Distriktsbeamter durchführte, mit der Aufarbeitung der wichtigsten bis zum Erscheinungsdatum bekannten Literatur. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der hier gebotene Informationsstand nicht grundlegend erweitert. Zwar gelten Schröders theoretische Positionen heute mehrheitlich als überholt, die detaillierten ethnographischen Bestandsaufnahmen haben aber an Bedeutung nichts eingebüßt. Als Standardwerk hatte "der Schröder" prägenden Einfluss auf die gesamte Nias-Forschung des 20. Jahrhunderts. Der erste Band (866 Seiten) enthält Texte zur Ethnographie, Geographie und Geschichte, der zweite Band enthält 147 Tafeln und vier Karten. Besonders die Photographien – vom Herausgeber in aufwändigem Tiefdruckverfahren reproduziert – bestechen durch ihre außerordentliche Klarheit und sind dadurch für eine moderne Ethnographie von unschätzbarem Nutzen.

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